Datenhaufen zu IT und Elektronik.

Kategorie: Hardware & Reparatur (Seite 1 von 3)

Preciva 992D+ im Test: Löt- und Heißluftstation für Hobby & Repaircafé

Picture of Soldering Station Preciva 992D+

Weiter geht es mit einer Lötstation. Wie immer: Das ist ein Werkzeug, das ich selbst einsetze. Es bedeutet nicht, dass es das Beste der Welt ist oder dass man damit sofort eine professionelle SMD-Reparaturwerkstatt eröffnen sollte.

Ende des letzten Jahres war ich auf der Suche nach einer kompakten Lötstation, die eine ordentliche Wattleistung hat und eine Kombination aus Lötstation und Heißluftstation bietet. Sie sollte aber nicht zu teuer sein. Einzelne Geräte hatte ich zwar schon verschiedene, aber gedacht war es eher für den mobilen Einsatz im Repaircafé. Die dortigen Reparaturen sind meist überschaubar.

Dennoch muss ich zugeben, dass mich diese Station tatsächlich überrascht hat. Preis/Leistung sind wirklich gut. Fun Fact: Die FritzBox-Reparatur habe ich mit genau dieser Station gemacht – einfach um zu testen, was geht – und ja, es ging, und das sogar wirklich okay.

Natürlich ist sie nicht mit einer großen professionellen Station von beispielsweise Weller zu vergleichen. Aber das ist auch gar nicht der Anspruch. Das Ding kostet aktuell auf Amazon knapp 130 €. Dafür bekommt man 6 verschiedene Lötspitzen, Lötzinn, Heißluft mit verschiedenen Aufsätzen, ein digitales Display und ach … schaut mal selbst: https://amzn.to/47zAAmr

Ich würde behaupten: Die meisten Hobbyreparaturen – selbst im Bereich SMD – lassen sich damit problemlos durchführen. Aber hey, das ist nur meine Meinung 😀

USB-Kabeltester: Kabelbrüche & Datenfähigkeiten schnell prüfen

Das hier ist zugleich der Auftakt einer kleinen Beitragsserie unter dem Titel „Was hast du in deiner Elektronikwerkstatt?“. Vor allem nach dem Beitrag zur FritzBox wurde diese Frage mehrfach an mich herangetragen.

USB Kabeltester mit leuchtenden LEDs und eingestecktem USB-C Kabel.

Um gleich Klarheit zu schaffen: Von einer „Elektronikwerkstatt“ kann bei mir keine Rede sein. Was du hier siehst, ist meine kleine „Healing-Bench“ – ganz sicher keine vollwertige Werkstatt und ohne entsprechenden Anspruch. Ich repariere und bastle Elektronik aus reinem Hobby, und man kann sich daran also vermutlich nicht unbedingt ein Beispiel nehmen. Aber hey, ihr habt gefragt – und ich hab was zu erzählen.

Mein Werkzeug soll eins sein – funktionieren. Ich will mich nicht darüber ärgern, es soll mich nicht umbringen und bitte auch nicht die Welt kosten. Ja, vieles davon stammt tatsächlich von AliExpress 😀

USB-Kabeltester – mein Einstieg

Heute stelle ich dir einen USB-Kabeltester vor. Mittlerweile kommt fast jedes Gerät mit einem USB-Kabel – zum Laden oder für den Datenaustausch. Besonders mit USB-C hat sich die Vielfalt der Kabelstandards enorm vergrößert. Ich meine damit nicht nur Lade-Standards, Spannungen und Leistungen, sondern auch verschiedene Datenübertragungsmodi.

Früher, zu Zeiten von USB-A/B, war das noch eindeutig: Ein Kabel konnte so ziemlich alles – Laden oder Daten. Mit Micro-USB begann dann der Wandel: Viele Kabel taugen nur noch zum Laden und übertragen keine Daten mehr.

So oder so hast du sicher auch so eine Schublade zuhause, in der sich unzählige USB-Kabel sammeln. Ständig ziehst du eins heraus und fragst dich: „Kannst du Daten übertragen?“ Das Kabel schweigt. Und bei seltsamem Verhalten fragt man sich: „Hast du einen Kabelbruch?“ – auch hier bleibt das Kabel stumm.

Praktische Hilfe für den Alltag

Hier kommt der USB-Kabeltester ins Spiel: Unter 10 €, betrieben mit einer einzigen CR2032-Knopfzelle, und er passt praktisch auf jede USB-Variante – selbst Lightning.

Link zu AliExpress: https://s.click.aliexpress.com/e/_oBI7lsv

So funktioniert’s:

Beide Kabelenden einstecken, Gerät einschalten, und die beschrifteten LEDs zeigen sofort, welche Leitungen im Kabel verbunden sind – oder auch nicht. Wer einen Kabelbruch sucht, wackelt einfach am Kabel – wenn eine LED ausgeht, ist der Fehler gefunden. Und nein – das Ergebnis wird nicht durch irgendwelche Kondensatoren verfälscht.

Im Lieferumfang ist auch ein kleines, verständliches Handbuch enthalten: Es erklärt übersichtlich, welche Pins/Adern wo liegen und welche Funktion sie jeweils haben.

Fazit

Mit dem USB-Kabeltester machst du dir den Alltag deutlich leichter – schnelle Kontrolle, einfache Bedienung, preiswert und super praktisch. Perfekt für alle Hobbybastler:innen, die einfach Ergebnisse wollen, ohne viel Aufwand.

PDS OSIcom-Office Box: Retro-PC mit JUMPtec SBC & SUSE Linux​

Vor etwas über 20 Jahren habe ich unter anderem mit OSIcom-office Boxen von PDS (Programm und Datenservice) gearbeitet. Dazu habe ich schon mal etwas geschrieben.

Picture of an PDS OSIcom-office Box

Zufällig bin ich dann in einem Onlineshop auf genau so eine OSIcom Box gestoßen, die dort zum Verkauf angeboten wurde. Der Preis lag deutlich über dem, was ich aus nostalgischen Gründen bereit wäre, dafür zu zahlen – aber ich habe einfach mal mein Glück versucht und per E-Mail ein Angebot unterbreitet. Und siehe da, der Verkäufer war einverstanden! Nun bin ich also Besitzer einer alten OSIcom-office Box. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Wie-Tec für das Entgegenkommen.

Die Box basiert auf einem SBC (Single Board Computer) von JUMPtec. Das Modell scheint folgendes zu sein: 07029-0000-26-7. Im POST wird die BIOS-Version <LEU2R118> angezeigt. Hersteller: JUMPtec® Industrielle Computertechnik AG.

Verbaut sind ein Intel Pentium MMX 266 MHz, 256 MB RAM, eine 40 GB Festplatte, ein Diskettenlaufwerk, sowie eine Netzwerk- und ISDN-Karte. Der SBC steckt in einer ISA-Backplane. Das könnte sogar ein ziemlich guter Retro-DOS-Gaming-PC werden!

Spannenderweise war die Festplatte noch mit Daten gefüllt. Ob es sich dabei nur um eine Testinstallation oder echte Produktivdaten handelt, kann ich nicht bewerten. Überrascht hat mich das dennoch positiv, denn so konnte ich den kompletten Bootvorgang noch einmal genießen. Wobei – nicht nur ich:

Kernel 2.4.27 – man, ist das lange her! Grundlage ist ein altes SUSE Linux. Natürlich habe ich auch noch ein paar Bilder für euch angelegt.

Das BIOS konnte ich sichern, und zusammen mit den Bildern wird das sicher eine brauchbare Ergänzung für „The Retro Web“. Falls jemand von euch noch Handbücher oder ähnliches zur Hardware hat – ich würde mich sehr darüber freuen!

Dallas DS80C400: 8051-Ethernet-Mikrocontroller neu entdeckt​

Vor ziemlich genau 20 Jahren habe ich in einem Unternehmen gearbeitet, in dem Teile einer eigens entwickelten Lösung eine Zeit lang auf einem DALLAS DS80C400 basierten.

Der DALLAS DS80C400 ist ein hochintegrierter, netzwerkfähiger Mikrocontroller, der auf der Architektur des klassischen 8051 basiert. Entwickelt wurde er von Dallas Semiconductor (später Maxim Integrated) und war besonders für eingebettete Systeme geeignet, die eine Ethernet-Konnektivität benötigten.

Ja, klingt nicht weiter spannend, ich weiß – aber wir schreiben ja auch das Jahr 2025 und nicht 2005. Viele werden sich erinnern, dass der Raspberry Pi (Model B) im Februar 2012 veröffentlicht wurde. Arduino gab es zwar bereits seit 2005, aber ein einfach nutzbares TCP/IP-Netzwerk? Das war damals noch nicht so selbstverständlich. Der DS80C400 war mit seinem integrierten Netzwerkstack also ein ziemlich guter Mikrocontroller seiner Zeit.

Ich hatte ihn damals fertig montiert auf den Entwicklerboards von MAXIM in den Fingern. Das DSTINIM400 Embedded-Modul hatte 1 MB Flash, 1 MB SRAM, konnte 10/100 Mbit/s Ethernet, hatte zwei serielle RS232-Schnittstellen und noch ein paar andere nette Features. Dieses Modul steckte dann auf einem DSTINIS400, das – na ja, nennen wir es Hostboard – also eine Platine, die das DSTINIM400 aufnimmt und die verschiedenen Schnittstellen bereitstellt (Maxim TINI s400 Evaluation Board Socket).

Genau so ein Teil habe ich nun beim Aufräumen meiner „da muss ich noch mal nachschauen“-Elektronikkiste gefunden. Wirklich etwas damit tun wollte ich nicht, aber aus nostalgischen Gründen wollte ich es zumindest einmal booten sehen. Meine Erinnerung daran, wie das alles genau funktionierte, ist allerdings ziemlich verblasst. Irgendwas war da mit einer der beiden RS232-Schnittstellen und einem Terminalprogramm … also los.

Die mit Loader – Serial 0 beschriftete RS232-Schnittstelle war es, meine ich. Also habe ich mein Breakout-Board angeschlossen und ein bisschen herumgemessen. Sah soweit richtig aus – zumindest zeigte mein Oszilloskop beim Booten Aktivität auf den Datenleitungen. Die Pin-Belegung ist 1:1.

DSTINIm400 (DB9, DCE)PC (DB9, DTE)Funktion
2 (TXD)2 (RXD)Senden → Empfangen
3 (RXD)3 (TXD)Empfangen ← Senden
5 (GND)5 (GND)Gemeinsame Masse

Die Konfiguration der RS232 ist 9600 Baud, also 9,6 kbps. Dann noch 8N1:

  • 8 Datenbits (8 Bits pro Zeichen)
  • N Paritätsbit (keine Parität)
  • 1 Stoppbit

Da wirklich nur diese drei Leitungen benötigt werden, habe ich den Rest direkt beim Aufruf meiner Terminalemulation deaktiviert:

screen /dev/ttyUSB1 9600,cs8,-dtr,-rts

Hm … es passiert etwas, aber leider kommt nur Zeichensalat. Das spricht eher dafür, dass ich eine falsche Baudrate eingestellt habe. Also habe ich unterschiedliche Geschwindigkeiten ausprobiert – leider mit mehr oder weniger dem gleichen Ergebnis.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum das Teil überhaupt in dieser Kiste gelandet ist?!

Ich wollte schon aufgeben, da fiel mir auf der Rückseite etwas auf: Ein MAX560CAI, ein Low-Dropout-Voltage-Regulator. In seiner direkten Nachbarschaft fehlen zwei Kondensatoren – C33 und C34. Klingt so, als wenn dort ein Keramik- oder Tantal-Kondensator für 10V und irgendwas zwischen 1 µF bis 10 µF hingehört. Und das könnte durchaus problematisch sein, denn einige Leitungen führen direkt bis zur RS232-Schnittstelle.

Um die richtigen Werte für die Kondensatoren zu finden, musste ich dann doch ein bisschen im Internet suchen. Dabei bin ich zumindest schon mal auf ein paar PDFs gestoßen, die ich hier mit euch teilen möchte.

DSTINIS-005-DSTINIS400.pdf
TINI_GUIDE.pdf
DSTINIm400.pdf
DSTINIm400EVKit.pdf

Im DSTINIS-005-DSTINIS400.pdf bin ich dann zum Glück fündig geworden:

  • C10, C31, C32, C34-C361 µF
  • C3310 nF

Passende SMD-Bauteile hatte ich zwar nicht (nicht gefunden), aber THT sollte für einen Test reichen. Für C33 habe ich einfach ebenfalls einen 1 µF-Kondensator genommen – das war mir passend genug für einen Versuch.

Noch ein Test mit 115200 Baud und … ha, er bootet! 😃

TINI Slush OS v1.17 – man, man, man … lange nicht gesehen!

Milchkühlschrank: Mein DIY-Projekt mit Reparatur-Tipp

Heute möchte ich euch eine kleine Geschichte zu meinem Milchkühlschrank erzählen. Ob das spannend wird? Na, da bin ich mir noch nicht so sicher.

In meiner Küche steht so ein Kaffeevollautomat – einfach wegen lecker Kaffee und so. Dieser ist, bei angeschlossener Milch, auch in der Lage, die gängigen Milchkaffeegetränke (nennt man das so?) auf Knopfdruck zuzubereiten. Also alles top. Nun trinke ich, vor allem wenn ich im Homeoffice sitze, schon mal einen Kaffee mehr. Da räume ich natürlich nicht für jeden Kaffee die Milch raus und wieder rein. Damit die Milch mehr als einen halben Tag überlebt, braucht sie etwas Kühlung. Genau an dieser Stelle kommt ein Milchkühlschrank ins Spiel.

In der Regel basieren solche kleinen Kühlschränke oder Kühlboxen auf einem einfachen thermoelektrischen Kühler namens Peltierelement. Ein solches Peltier-Modul funktioniert recht simpel. Meistens ist es ein kleines, flaches Quadrat mit zwei Leitungen. Schließt man die passende Stromversorgung an, wird eine der beiden Seiten warm und die andere kalt. Das Modul sorgt also dafür, dass es eine Temperaturdifferenz zwischen beiden Seiten gibt.

Sagen wir einfach mal, das Modul erzeugt immer eine Temperaturdifferenz von 30°C. Bei einer Raumtemperatur von 20°C wäre die eine Seite also bei 20°C und die andere bei -10°C. Gut, das ist nur die halbe Wahrheit, denn die heiße Seite wird im Betrieb wärmer, weil dort zwei Wärmequellen zusammenkommen:

Wärmeübertragung von der kalten Seite (Peltier-Effekt):
Der Peltier-Effekt transportiert Wärme von der kalten zur heißen Seite, wenn ein Strom durch das Modul fließt. Diese transportierte Wärme wird an der heißen Seite freigesetzt.

Joulesche Verlustwärme (Widerstandserwärmung):
Beim Fließen des elektrischen Stroms durch die Halbleiterelemente des Peltier-Moduls entsteht aufgrund des elektrischen Widerstands zusätzliche Wärme (Joule-Effekt). Diese Wärme erhöht ebenfalls die Temperatur der heißen Seite.

Kurz gesagt: Man muss die heiße Seite kühlen, damit die kalte Seite auch wirklich kalt wird. Diese wird allerdings nicht unendlich kalt, da wir nur einen Temperaturunterschied erzeugen können. Die Kühlung der heißen Seite ist also sehr wichtig. Dieses Wissen wird später noch hilfreich sein, also bitte kurz merken.

Zurück zum Milchkühlschrank. Wie funktioniert dieser nun? Um das besser erklären zu können, habe ich euch eine kleine Zeichnung angefertigt:

Schematische Darstellung, der Funktion eins Peltier Milchkühlers.

1 Schaumstoffdämmung, 2 Kühlkörper, 3 Befestigungsschrauben, 4 Peltier Modul, 5 Aluminiumblock

Die dicke schwarze Linie an der Innenseite der Schaumstoffdämmung stellt eine Metallplatte dar, die die Innenseite des Kühlschranks bildet. Diese ist mit etwas Wärmeleitpaste (für bessere Temperaturübertragung) mit dem Aluminiumblock verbunden. Im Aluminiumblock befinden sich Temperaturfühler, die dafür sorgen, dass das Peltier-Modul bei der gewünschten Temperatur abgeschaltet wird. Die kalte Seite des Moduls ist ebenfalls mit Wärmeleitpaste am Aluminiumblock befestigt, während die heiße Seite mit einem großen Kühlkörper verbunden ist. Dieser Kühlkörper vergrößert die Oberfläche der heißen Seite, sodass die Wärme besser an die Umgebungsluft abgegeben werden kann. Meist ist zusätzlich ein kleiner Lüfter verbaut, der aktiv Luft zuführt.

Mit diesem Wissen können wir nun alle selbst einen Milchkühlschrank oder eine kleine Kühlbox bauen. Ein oft verwendetes Peltier-Modul ist das TEC1-12706, das man im Doppelpack für ca. 10 € bekommt. Ein einfacher PC-Lüfter kostet etwa 10 €. Für rund 50 € kann man sich so ein Ding zusammenbauen.

Warum ist das wichtig? Nun, weil die Dinger für ca. 150 € verkauft werden. Was auch der Grund ist, warum ich mir nicht einfach einen gekauft habe. Denn, mal ehrlich: Wenn ich das für 50 € bauen kann, dann kostet es in der Massenproduktion in China noch weniger. Ja, ich weiß, ich kaufe ja nicht nur das Gerät, sondern auch die Bequemlichkeit – meine Milch bleibt länger frisch, und ich muss mich nicht kümmern. Aber so einfach ist das für mich nicht zu rechtfertigen. Es widerstrebt mir einfach.

Einen gebrauchten zu kaufen, schien mir da eine Option. Was soll ich sagen? Die Technik, die in solchen Geräten verbaut ist, ist oft billig und nicht auf Langlebigkeit ausgelegt. Von den Geräten, die ich bisher in der Hand hatte, hat keines länger als drei Jahre gehalten. Selbst gebraucht werden sie noch für rund 100 € angeboten. Das ist für mich einfach nicht verhältnismäßig.

Jetzt stand bei meinem Arbeitgeber plötzlich ein defekter Milchkühlschrank beim Elektroschrott. Das kam für mich überraschend. Natürlich habe ich nachgefragt, was mit dem Gerät los ist und ob es okay wäre, wenn ich es „entsorge“. Es war kein Problem, und so hatte ich einen neuen alten, kaputten Milchkühlschrank.

Und was hatte das Ding? Nichts Besonderes. Der Lüfter war gestorben, und die passive Kühlung reichte nicht aus, um das Innere des Kühlschranks ausreichend zu kühlen. Verbaut war ein einfacher 80×80 mm 12V PC-Lüfter. Den hatte ich noch in meiner Ersatzteilkiste. Also: Lüfter getauscht, und zack – schon funktionierte der Kühlschrank wieder. Zumindest bis zum Sommer.

Als die Temperaturen stiegen, wurde es im Kühlschrank nicht mehr richtig kühl, obwohl Lüfter und Peltierelement alles gaben. Ich habe das Gerät wieder aufgeschraubt, weil ich vermutete, dass die Wärmeleitpaste inzwischen hart und trocken war und ausgetauscht werden musste. Der Milchkühlschrank war inzwischen vier, knapp fünf Jahre alt – da kann das schon mal passieren.

War es die Wärmeleitpaste? Ja und nein. Die Paste war zwar trocken, aber das allein war nicht das Problem. Wenn ihr euch meine Zeichnung anschaut, sind euch vielleicht die Befestigungsschrauben (3) aufgefallen. Diese Schrauben sind aus Metall und verbinden den kalten Aluminiumblock direkt mit dem Kühlkörper – also eine klassische thermische Brücke. Das heißt: Ein Teil der Kälte wird direkt wieder in Wärme umgewandelt, weil Metall die Wärme gut leitet.

Das ist … naja, sagen wir mal suboptimal. Es funktioniert irgendwie, aber effizient ist das nicht. Ich habe die Löcher im Kühlkörper daher aufgebohrt und mit meinem 3D-Drucker Kunststoffbuchsen für die Schrauben hergestellt. Diese habe ich zusätzlich mit kleinen Federn versehen, die thermische Brücke ist so unterbrochen und die Felder drücken alles noch zusammen, selbst wenn sich das Aluminium durch die unterschiedlichen Temperaturen ausdehnt bzw. zusammen zieht. Danach war der Kühlschrank deutlich effizienter und verbrauchte spürbar weniger Energie. Warum der Hersteller das nicht von Anfang an so gemacht hat? Tja, irgendwie habe ich nur das Wort „Gewinnmaximierung“ im Kopf.

Das verbaute Netzteil war ebenfalls nur gerade so passend für die benötigte Leistung. Das ist okay, aber wenn ein Netzteil immer bei 90 bis 100 % Belastung arbeitet, gibt es irgendwann auf. Es funktionierte zwar noch, aber die Messwerte waren nicht optimal, und man konnte ihm die jahrelange Arbeit ansehen. Ich hatte noch ein HOUHUI-1206 im Regal – ein 12V 6A Gleichstromnetzteil, das ich irgendwann mal bei einem Gerät dabei hatte. Damals wollte ich es nicht einsetzen, weil es so billig aussah. Also lag es herum.

Hätte ich doch mal auf mein früheres Ich gehört! Denn sechs Monate später war der Kühlschrank wieder warm, und die LED am Netzteil war aus. Das Chinanetzteil hatte den Geist aufgegeben.

So langsam bröckelte der WAF (Woman Acceptance Factor). Ich sah mich schon einen neuen Milchkühler kaufen. Also habe ich das Netzteil aufgeschraubt und mal reingeschaut. Überraschung: Die Elektrolytkondensatoren (Elkos) waren aufgebläht – ein klassischer Fehler. Ich habe die Elkos getauscht, und schon funktionierte alles wieder.

Natürlich habe ich den Strombedarf des Kühlschranks gemessen, um sicherzugehen, dass das Netzteil nicht ständig an seiner Leistungsgrenze arbeitet. Ich bin nicht an die Grenze von 6A gekommen, aber trotzdem behalte ich das im Auge. Denn: 12V und 6A bedeuten 72 Watt. Wenn der kleine Milchkühlschrank 24/7 mit 70 Watt läuft, dann ist das auf Dauer auch zu teuer.

So viel also zu meiner Geschichte des Milchkühlschranks. Ob ich am Ende einen neuen kaufe? Vielleicht. Aber bis dahin läuft mein reparierter Milchkühlschrank wieder.

Lötdampfabsaugung selber bauen: DIY-Projekt mit 3D-Druck und Restteilen​

Heute mal etwas ganz Einfaches… Beim Löten entstehen Dämpfe, die man besser nicht durch den „Lungenfilter“ aus der Luft ziehen sollte.

3D-gedruckte Lötdampfabsaugung

Hier kommen Lötdampfabsaugung ins Spiel. Es gibt kleine, einfache Modelle für etwa 50 €, die wie ein kleiner Tischventilator in der Nähe stehen, die Dämpfe absaugen und meist durch einen Aktivkohlefilter leiten. Allerdings stehen mir diese Geräte immer im Weg, und die Lüfter sind oft so schwach, dass trotzdem noch ein großer Teil der Dämpfe zu mir gelangt.

Dann gibt es noch Absaugungen mit mehr oder weniger flexiblem Schlauch. Auch hier erfolgt die Filterung ähnlich, aber diese Modelle kosten dann schnell ein paar Hundert Euro.

Da bei Projekten öfter mal Reste übrig bleiben, liegen in meinem Keller eigentlich schon alle Einzelteile für eine selbstgebaute Lötdampfabsaugung bereit. Man müsste sie nur noch zusammenbauen.

Ich habe noch einen 100-mm-Lüftungsschlauch aus Aluminium, der einigermaßen flexibel ist, einen 120-mm-12V-Lüfter, der für ordentlich Luftstrom sorgt, und ein paar 130-mm-Aktivkohlefilterplatten. Wenn ich davon einfach zwei doppelt nehme, geht mehr als genug Luft durch, und sie filtern die Dämpfe recht gut.

Mit FreeCAD habe ich dann ein Gehäuse für die Teile entworfen, das ich einfach unter meine Werkbank schrauben kann. So liegt nur der Schlauch in einer Ecke und kann bei Bedarf zur richtigen Stelle bewegt werden, um die Löt-Dämpfe direkt an der Quelle abzusaugen.

Hier ein paar Bilder für euch – die Druckdateien findet ihr bei Maker World.

Ob die Teile auch zu euren „Resten“ passen, müsst ihr selbst kurz prüfen.

Oh, Schlauch und Filter findet ihr bei Amazon.

FRITZ!Box 7590: Fiepen, Spannungsregler-Probleme und WLAN-Ausfälle​

Eigentlich sollte die Überschrift heißen: Ärgere ich mich gerade über mich selbst oder über AVM?

PCB der FritzBox 7590 mit Zoom auf den MP1477 Spannungsregler

Zuhause arbeitete eine FRITZ!Box 7590 KA, die zu Beginn mit einem Frixtender erweitert wurde. Nach knapp zwei Jahren habe ich bemerkt, dass die FRITZ!Box angefangen hat zu fiepen. Eine Funktionseinschränkung konnte ich jedoch nicht feststellen. Da es aber knapp vor dem Ablauf der Garantie war, habe ich Kontakt mit dem AVM-Support aufgenommen.

Dem AVM-Support habe ich in einer kurzen E-Mail geschildert, dass meine Box plötzlich fiept und ob ihnen in diesem Zusammenhang vielleicht Probleme, beispielsweise mit Spulen oder Spannungsreglern, bekannt sind. Die Antwort vom AVM-Support ließ nicht lange auf sich warten und lautete zusammengefasst: „Nein, uns sind keine Probleme bekannt, aber du kannst deine Box gerne zur Überprüfung/Austausch einschicken.“

Jetzt kommen wir zum Punkt, warum ich mich ärgere und unschlüssig bin, ob ich mich über mich selbst oder über AVM ärgere. Für meine Arbeit benötige ich eine funktionsfähige Internetverbindung. Wenn ich die Box einschicke, muss ich für eine Alternative sorgen. Wenn AVM die Box vorsorglich gegen eine neue tauscht, wäre das zwar schön, aber es gibt schon zu viel Elektroschrott. Elektronik darf Geräusche machen. Spulen könnt ihr euch oft wie eine Art Schwungrad vorstellen. Es braucht etwas, um anzulaufen, läuft dann aber auch noch einige Zeit weiter, selbst wenn es niemand mehr antreibt. Das hängt mit den aufkommenden Magnetfeldern zusammen und ist so gewollt. Magneten kennt ihr, und dass dort Kräfte an den Bauteilen ziehen, könnt ihr euch jetzt ebenfalls vorstellen. Eine Spule kann also mit der Zeit anfangen, leichte Geräusche zu machen, und das ist auch okay. Für Spannungsregler gilt das ebenfalls. Stellt euch einfach euren Wasserhahn vor: Wenn ihr ihn voll aufdreht, kommen da vielleicht 5 Liter in der Minute heraus. Wenn ihr weniger Wasser wollt, macht ihr den Hahn ganz schnell an und wieder aus. Wie schnell ihr das Wasser ein- bzw. ausschalten müsst, um beispielsweise nur 1 Liter pro Minute fließen zu lassen, messt ihr mit euren Augen. Ganz grob funktionieren Schaltnetzteile so. Je nach Last kann man da also schon mal etwas hören, und das ist okay.

So ist ein weiteres Jahr ins Land gegangen, bis mir in einem meiner Newsticker die Meldung über sterbende FRITZ!Boxen vom Typ 7590 aufgefallen ist. Hier wird von anfänglichem Fiepen, schlechter werdendem 2,4-GHz-WLAN bis hin zum Totalausfall des WLANs und der Box berichtet. Bääähhhhh. Das klang verdächtig nach dem von mir beobachteten Fehlerbild. Nun ist meine Box aus jeglicher Garantie und Gewährleistung heraus. Den AVM-Support brauche ich also nicht mehr zu bemühen, sondern kann mich vielmehr mit dem Gedanken anfreunden, eine neue Box zu kaufen, um auf einen Ausfall vorbereitet zu sein. Zeitgleich haben bei uns im Ort die Arbeiten am Glasfaserausbau begonnen. Diese gehen so schnell und gut voran, dass ich damit rechnen kann, bis zum Ende dieses Jahres von DSL auf Glasfaser wechseln zu können. Mit diesem Wechsel kommt vom Anbieter auch eine neue FRITZ!Box. Tjo… Also Risiko eingehen oder eine Box kaufen, die in 5 oder 6 Monaten dann wohl irgendwo im Regal Staub fängt?

Bevor es eine Antwort auf diese Frage gibt, noch schnell zum Punkt mit dem Ärgern: Ich habe AVM bewusst gefragt, ob es bekannte Probleme mit der Box gibt und speziell auf die aus meiner Sicht verdächtigen Bauteile hingewiesen. Die Antwort war ein klares Nein. Das muss ich jetzt einfach so glauben, aber ich werde den Beigeschmack nicht los, dass es zum Zeitpunkt meiner Supportanfrage schon einige Reklamationen wegen dieses Problems gegeben haben müsste. Daher wohl mein möglicher Ärger über AVM – und dass ich auf die Möglichkeit eines Austauschs verzichtet habe – und der Ärger über mich selbst.

Habe ich jetzt eine neue Box gekauft oder nicht? Nein, habe ich natürlich nicht. Ich habe meine Box von der Wand genommen, aufgeschraubt und durchgemessen. Ja, Geräusche und etwas zu hohe Spannung für das 2,4-GHz-WLAN habe ich gemessen bzw. zuordnen können. Alles aber noch im Rahmen, sodass ich gehofft habe, dass es noch ein paar Monate gutgeht. War leider nicht so. Vor ein paar Wochen ist die Box an der Wand „geplatzt“ und ich musste in den sauren Apfel beißen und eine neue für den Übergang kaufen. Jetzt habe ich wohl ein Backup für die Zukunft. Woohoo 🙁 Manchmal lerne ich nicht so schnell dazu, oder? Naja, manchmal kommt halt eins zum anderen.

Ob meine alte Box wirklich mit genau dem beschriebenen Problem ausgefallen ist, wollte ich dennoch herausfinden. Die Sichtprüfung war noch immer gut, aber es war keine Spannung mehr zu messen. Daher habe ich mir von Aliexpress ein paar MP1477 (die genaue Bezeichnung ist MP1477GTF-Z) zuschicken lassen. Ich habe direkt alle drei verbauten Chips ausgetauscht und siehe da, die Box lebt wieder. Oft sollen dabei wohl noch die RF FRONT ENDs 055F als Folge der zu hohen Spannung sterben, aber diese haben es bei mir zum Glück überlebt.

PCB der FritzBox 7590 mit Zoom auf den MP1477 Spannungsregler

Nun habe ich also auch noch ein Backup für das zukünftige Backup. Super…

Da ich bei Aliexpress insgesamt 10 Stück bestellt habe, liegen hier jetzt noch ein paar herum. Ich wäre bereit, sie gegen ein Snickers zu tauschen, falls jemand von euch vor einem ähnlichen Problem steht. Uhh, und bedenkt bitte, dass die Dinger ECHT klein sind. Ich habe euch mal einen auf ein 1-Cent-Stück gelegt. Ohne Heißluftstation und etwas SMD-Löterfahrung solltet ihr das vielleicht lieber nicht angehen.

Größenvergleich zwischen dem MP1477 Spannungsregler und einem Euro-Cent-Stück

Die Messpunkte und die erwarteten Spannungen findet ihr im folgenden Bildchen.

PCB der FritzBox 7590 mit eingezeichneten Messpunkten und Messwerten des MP1477 Spannungsreglers

Wenn ihr dann noch Fragen habt, fragt einfach 🙂

FNIRSI GC-01 Upgrade: Akku, Zählrohr & Rad Pro Firmware installieren​

Bei meinen letzten Einkaufstouren auf Aliexpress ist mir immer mal wieder ein FNIRSI GC-01 Nuclear Radiation Detector, sprich Geigerzähler vorgeschlagen worden. Was soll ich sagen, japp hat funktioniert, irgendwann habe ich das Teil tatsächlich einfach für knapp 30€ mit im Einkaufswagen gehabt. Nach ein paar Spielerreien ging mir aber schnell die Batterielebensdauer auf die Nerven, denn das Teil war im grunde immer leer. Da mich, wie immer, brennend interessiert, was denn da überhaupt verbaut ist, habe ich es mir etwas näher angesehen und schnell festgestellt, dass man noch ein paar Veränderungen vornehmen kann. Darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Geöffneter FNIRSI GC-01 Nuclear Radiation Detector

Das Gerät kam mit einem J613 Geiger-Müller-Zählrohr. Dieses ist in der Lage Beta- und Gamma-Strahlung zu erfassen. J613 braucht eine Betriebsspannung von 300 bis 400 Volt und ist ganz gut darin auch niedrige Stralungsniveaus zu messen. Die Platine des GC-01 ist recht simpel aufgebaut. Es hat ein kleines PSU, welches vom USB-C Anschluss oder vom 3.7V Akku eine Spannung von ca. 130V AC aufbaut (ich hab den Teil mal mit einer 1 markiert). Dieses fütter dann einen 3-Stage Multiplier (2) und schon kommen die knapp 400V zusammen. Eine kleine CR1220 Knopfzellenbatterie sorgt dafür, dass der Speicher für Uhrzeit und Messwerte gehalten wird. Dann ist da noch ein kleiner CH32F103 (3). Das kann aber auch mal ein ARM MCU sein, kommt auf die Version an. Der eigentliche 3.7V Akku kommt bei mir mit 1100mAh, also knapp 4Wh, was die geringe Laufzeit erklären sollte. Es gibt noch einen kleinen Piezo Tongeber, welcher für die für einen Geigerzähler bekannten Knackgeräusche sorgt, wenn ein Teilchen „gezählt“ wird. Nahe der MCU sind noch vier „Löcher“ in der Platine, welche als JP1 beschriftet sind. Wie sich heraus stellte, ist dieses ein ST-Link Connector und von link nach rechts sind es die Pins +3.3V, SWDIO, SWCLK, GND. Das wird etwas später noch spannend.

Geöffneter FNIRSI GC-01 Nuclear Radiation Detector

Was mir ebenfalls recht schnell aufgefallen ist, ist dass scheinbar nicht jedes Teilchen ein hörbares Knacken auslöst. Zwar findet sich über dem Display noch eine kleine rote LED, welche passen zu den Teilchen aufblinkt aber halt nicht das Knacken. Der Soundgeber scheint auschließlich per Firmware angesteuert zu werden und die Entwickler haben anders entschieden. 😉

Im Internet habe ich ein paar Modifikation per Widerstand, Transistor usw. gesehen um eine Verbindung zwischen LED und Piezo Soundgeber zu löten, damit diese auch immer Geräusche von sich gibt. Ich bin aber bei Firmware hängen geblieben. Zum einen gibt es eine doch leistungsstarke MCU, dann noch eine USB-C Schnittstelle, bei welcher die Datenleitungen bis zur MCU reichen und natürlich noch den ST-Link.

Schalte ich das Gerät aus, schließe es per USB-C an meinen Computer an und schalte es ein taucht ein Laufwerk mit einem leeren Textfile auf. Irgendwas muss da also gehen. Da war nun wieder der Punkt an welchem ich nicht los lassen konnte.

Die CR1220 kam schon etwas verbraucht an und wurde von mir gegen eine frische ersetzt. Für den kleinen 1100mAh Akku hat sich ebenfalls ein günstiger und vor allem ins Gehäuse passender Ersatz mit immerhin 2200mAh gefunden. Dieser sollte die Autonomiezeit fast verdoppeln. Das J613 ist im grunde sehr gut für seinen Zweck, ich hatte da aber noch ein SBM-20-1 von einem früheren Projekt in meiner Schublade liegen. Das SBM-20-1 braucht eine Betriebsspannung von 380 bis 450V und hat eine sehr ähnliche Bauform. Wenn man die beiden Haltepfosten auslötet, passt die gut rein.

Geöffneter FNIRSI GC-01 Nuclear Radiation Detector mit installiertem SBM-20-1 Zählrohr.

Ebenfalls erfasst es Beta- und Gamma-Strahlung. Es ist zwar bei geringeren Strahlungen nicht gaaanz so genau wie das J613 und das Fenster für Beta-Strahlung ist etwas kleiner aber hey, dafür ist das Ding fast unkaputtbar und wenn ich der Firmware irgendwie mitteilen kann, was ich da eingebaut habe, dann sollte sich Vieles durch berechnungen in der Firmware doch ausgleichen lassen, oder?

Geöffneter FNIRSI GC-01 Nuclear Radiation Detector

Firmware….
Ein Datalogger wäre toll, damit ich einfach jeden Tag, jede Stunde oder so kurz den aktuellen Messwert wegschreiben kann. Dann könnte ich über einen laaangen Zeitraum eine Kurve zeichnen. Wenn ich dann noch irgendwie den Stromverbrauch beeinflussen könnte, denn das Display muss ja nicht 24/4 leuchten. Vielleicht noch etwas um die normale Hintergrundstrahlung heraus zu filtern?! So Kleinigkeiten welche mir in der Stock Firmware irgendwie fehlen. Aber vielleicht gibt es ja inzwischen ein Update vom Herstellen oder ich kann da was auslesen und selbst schreiben, mal schauen.

Die Recerche hat mich recht schnell zu einem GitHub repro gebracht. Rad Pro, da hat sich schon jemand mit einer alternativen Firmware für verschiedene Geräte beschäftigt. Selbst Dinge über welche ich noch nicht im Ansatz nachgedacht habe, werden dort erfüllt bzw. gelöst. Öhm also was soll ich sagen? Ich hab einfach gemacht, was dort in der sehr überschaubaren Anleitung steht und geht einfach! Naja, fast. der Weg über das USB Laufwerk hat nicht so wirklich funktioniert. Am Ende habe ich einfach kurz eine Stiftleiste für den ST-Link eingelötet und die neue Firmware über diesen Weg in die MCU gedrückt. Was sich für mich auch irgendwie zuverlässiger anfühlte, vielleicht bin ich da aber auch zu oldschool.

Ein paar Bilder vom Gerät mit der neuen Firmware findet ihr unten.

Viel Spaß beim Basteln und wenn ihr Fragen habt, wie immer einfach fragen.

VC-64 Turbo Tape (1986): Seltene C64-Cartridge von CIK im Detail​

In meinem Keller sammelt sich unter anderem die eine oder andere Hardware an, die wohl inzwischen der Retro-Computer-Ecke zugeordnet werden kann. Dazu gehört auch diese Cartridge für den Commodore 64.

Der Name „Turbo Tape“ ist dabei wörtlich zu nehmen. Das kleine Programm, das auf dem IC in der Cartridge gespeichert ist, ermöglicht es, das Lesen und Schreiben auf einem Kassettendeck zu beschleunigen. Ja, früher speicherten wir unsere Programme auf Kassetten.

Da dieses Produkt offenbar von einem kleineren, lokalen Anbieter stammt und ich selbst im Internet nichts weiter darüber finden konnte, möchte ich ihm hiermit eine Bühne bieten, damit es nicht einfach in Vergessenheit gerät.

Der Hersteller ist wohl Computertechnik Ingo Klepsch, Postfach 13 31, 5828 Ennepetal 1. Die Telefonnummer lautete: 0 23 33 / 8 02 02. An der kurzen Postleitzahl erkennt man bereits, dass die Adresse noch vor der Änderung der Postleitzahlen aufgedruckt wurde. Ich habe auch Informationen zum Unternehmen gefunden. Die Ingo Klepsch – CIK – Computertechnik war ein Unternehmen aus Hagen, das am 25.07.1990 im Handelsregister eingetragen und am 24.02.1992 bereits wieder gelöscht wurde. Außerdem habe ich noch Werbung für dieses Unternehmen in der Amiga Kickstart 2-90 gefunden.

Wie auf den Bildern zu erkennen, ist das PCB sehr übersichtlich gestaltet. Es enthält einen Widerstand, ein MC74HC00 als NAND-Gate, einen kleinen Folienkondensator, einen kleinen Schalter und natürlich das Herzstück, den MBM2716 UV-EPROM mit dem eigentlichen Programmcode. Diesen habe ich mit meinem kleinen TL866 II Plus ausgelesen und biete ihn euch ebenfalls unten zum Download an.

Download: MBM2716_VC-64_Turbo_Tape_1986_by_CIK.BIN

QIDI i-Mate S 3D-Drucker: Erfahrungen, Upgrades & Support-Tipps​

Ich möchte ein paar Worte über meinen 3D Drucker verlieren. Seit knapp 2 Jahre werkelt bei mir der i-mates von QIDI Tech. Ich habe damals ein paar Testberichte durchgeschaut und bin auf diesen gekommen. Wichtig war mir, ein geringer Preis, beheizbares Druckbett, kompaktes Design, die Möglichkeit eines geschlossenen Druckraumes sowie, dass sich das Druckbett nur in der Z-Achse bewegt und natürlich, dass ich den Standard drucken kann. Also PLA, ABS und PETG.

Bisher bin ich extrem zufrieden mit dem Drucker. Er tut genau, was er soll und für den Preis in guter Qualität. Bis hier finden sich diese Informationen sicherlich besser in verschiedensten Testberichten….

Gekauft habe ich den Drucker direkt bei AliExpress im offiziellen Store von QIDI Tec: https://s.click.aliexpress.com/e/_DFkNgSl

Was sich in den Testberichten selten findet, sind Informationen zum Filament Sensor, einem all oder full metal Extruder/Hotend und diesen nervigen Muttern beim bed leveling, sowie etwas zum Support von QIDI Technology und woher man denn Firmware Upgrades bekommt.

Starten wir mit dem Support, dieser war bisher durchgehen exzellent. Es gibt verschiedene Wege den Support zu erreichen. Für mich funktionierte am besten E-Mail, direkt an: mateb@qd3dprinter.com
Der Support war immer freundlich, immer hilfsbereit, hatte super Infos, Videos, Anleitungen und was man sich sonst noch wünscht. Der Kontakt lief ohne jedes Problem vollständig in englisch. Dateiaustausch wurde in der Regel über google drive realisiert. Wer schon einmal mit Herstellern hinter der Chinesischen Mauer/Firewall Daten austauschen wollte, versteht den Mehrwert von google drive, in dieser Beziehung. Reagiert hat der Support auf meine E-Mails, in der Regeln innerhalb von 24h (selbst an Wochenenden und Feiertagen). Ich will einfach keinen anderen Support mehr haben.

Mein erstes Upgrade für den Drucker war, nach knapp einem Jahr, ein full-metal Extruder. Ebenfalls gekauft bei AliExpress: https://de.aliexpress.com/item/1005003165841775.html

Austausch All-Metal-Hotends beim Qidi iMate S

Das nötige Firmware Update gab es direkt beim Support inkl. Anleitung. Einbau war sehr einfach, besondere Einstellungsänderungen waren in der QIDI Print App nicht nötig. Die QIDI Print App basiert auf Cura, wurde aber speziell eingepasst für diesen 3D Drucker.

Mit dem neuen Druckkopf hatte ich leider ein paar Probleme. Die Layerhaftung war schlechter. Hier konnte mir der Support helfen. Nicht jeder Schrittmotor läuft 100%tig gleich. Zusammen mit dem Support habe ich getestet ob bei 2cm Filamentvorschub auch wirklich 2cm bewegt werden, was bei mir nicht der Fall war. Daraufhin habe ich vom Support eine für mich angepasste Konfigurationsdatei bekommen. Diese habe ich einfach „gedruckt“ und schon war dieses Problem Geschichte. Insg. waren das 3 E-Mails und 15 Minuten Arbeit.

Die Schrittmotoren selbst werden beim Druck sehr warm. Nicht zu warm, aber doch so warm, dass ich dem Verlangen nicht nachgeben konnte sie zu kühlen. Dazu habe ich folgende selbstklebende Kühlkörper gefunden: https://s.click.aliexpress.com/e/_DEuRYyh

Diese habe ich an allen Schrittmotoren installiert. Ausgenommen der Druckkopf, dieser wird bereits gut gekühlt und das zusätzliche Gewicht wäre sicherlich nicht hilfreich. Also nur ein Kühlkörper für jede Achse.

Kühlkörper auf dem Schrittmotor des Qidi iMate S

Wer die passive Kühlung direkt in eine aktive verwandeln möchte dem findet hier die passenden Lüfter, direkt für 24V: https://s.click.aliexpress.com/e/_Dk6rsrB

Zuletzt fehlte mir noch ein Filament Sensor. Mal bricht das Filament (super selten aber passiert) oder es ist einfach mitten im Druck leer und dann läuft der Drucker einfach weiter. Der Filament Run Sensor bemerkt dieses und stoppt den Druckvorgang. So kann einfach Filament „nachgeladen“ werden und der Druck läuft weiter. Ebenfalls gekauft bei AliExpress: https://s.click.aliexpress.com/e/_DFCISh7

Die Installation ist wieder extrem einfach, vor allem mit der Anleitung des Supportes. Es gab wieder eine Konfigurationsdatei, welche man einfach druckt und schon ist der Filament Sensor funktionstüchtig. OK, in der deutschen Übersetzung nennt sich der Punkt Glühfaden-Sensor… Für den Hinweis auf dieses Übersetzungsproblemchen hat sich der Support sehr gefreut und möglicherweise ist es im nächsten Firmwareupdate bereits ersetzt durch Filament-Sensor.

Bed Leveling… Leider hat dieser Drucker kein automatisches Leveling. Es gibt im Druckmenü eine geführte Funktion und diese ist einfach und kein Problem. Ebenfalls sind die eigentlichen Muttern kein Problem, nur die Sicherung mittels einer weiteren Flügelmutter ist sehr nervig. Man durchläuft das Leveling Programm, stellt alles perfekt ein und sichert die Muttern, unter Zuhilfenahme der Flügelmuttern. Vielleicht habe ich zu dicke Finger aber jedes Mal hat sich der Abstand zur Nozzel dadurch wieder verändert. Die einfachste Lösung war dann für mich folgender Druck von Thingiverse: https://www.thingiverse.com/thing:4806871

3D-gedruckte Ersatzmutter für das Bed-Leveling beim Qidi iMate S

Dazu einfach ein paar selbst sichernde M4 Muttern: https://amzn.to/3MU6fCW

Gedruckt habe ich die neuen Leveling Nuts mit PETG… Funktioniert super und Bed Leveling macht fast Spaß, so viel Spaß manuelles Leveling halt machen kann.

Filament… Japp ebenfalls Aliexpress und direkt von QIDI Tec: https://s.click.aliexpress.com/e/_Dk0scHx

Tut und hält 😀

Nozzle… Zusammen mit dem Druckkopf bin ich auf eine Nozzel von Brozzl gewechselt. Einmal braucht meine Nozzel keinen Platz mehr für diesen Plastikschlauch (ist ja nun all metal) und zum anderen wollte ich etwas weg von Messing. Metall ist zwar viel härter, hinsichtlich Abnutzung, aber ich drucke nicht mit Material welches zu hoher Abnutzung führt und die Temperaturleitfähigkeit von Metall ist nicht so wirklich super. Geht, wenn man daran denkt die Temperatur immer +10°C zu nehmen aber beschichtetes Kupfer gefällt mir besser. Noch besserer Wäremeleitwert und sogar noch etwas härter als Messing. Hier der Link zu dem Teil: https://www.brozzl.com/products/plated-copper-nozzles/

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